Weihnachtsüberraschung Teil 2 – Akkordeonschenkung an blinden syrischen Flüchtling

Kürzlich erhielt das Harmonikamuseum Besuch von zwei syrischen Familien. Bei den Vätern, Abdul Alim und Hossam, handelt es sich jeweils um blinde Musiker, deren Herzenswunsch es ist, über ein Akkordeon zu verfügen, um es zu spielen.

Der aus Damaskus stammende Hossam konnte mit einem neuwertigen von der Firma Hohner und dem Inlandsvertrieb Musik Meyer gemeinsam gestifteten Piano-Akkordeon beschenkt werden und zeigte sich vollkommen gerührt und glücklich.

Sein Freund, Familienvater Abdul Alim, mit seiner Familie aus Homs geflüchtet, freute sich zwar mit. Doch begreiflicherweise war dessen Freude getrübt, denn sein altes No-Name-Akkordeon ist kaum noch spielfähig.

Noch am Tag der Zeitungsmeldung meldete sich eine Leserin aus Tuttlingen, die spontan die gute Idee hatte, das sehr gut erhaltene Piano-Akkordeon ihres verstorbenen Bruders zu stiften, um auch dem zweiten blinden syrischen Musiker etwas Gutes zu tun.

Abdul Alim und seine „ganz zauberhafte syrische Flüchtlingsfamilie“ – so beschreibt sie ihr Betreuer, der bekannte Radiomoderator Kristian Thees – wurden bereits über die Schenkung informiert und werden kurz nach den Weihnachtsfeiertagen das Instrument erhalten. Das Akkordeon, es handelt sich um eine „Hohner Concerto III“ befindet sich bereits im Harmonikamuseum und wird so schnell wie möglich an den blindenbei Bruchsal wohnenden Musiklehrer weitergegeben.

Die großherzige Spenderin aus Tuttlingen möchte ungenannt bleiben. Sie ist ganz sicher, mit der Schenkung ganz im Sinne ihres einst so musikalischen durch einen Unfall im Alter von 25 Jahren ums Leben gekommenen Bruders Uwe Stanke zu handeln.

Akkordeonspiel unter dem Weihnachtsbaum: Die Brüder Uwe und Rainer Stanke in Moers, vermutlich 1972. Das von Uwe (links) gespielte Hohner Piano-Akkordeon wurde nun gestiftet.