Kinder fasziniert von alter Technik

Die Neckarquelle / 23.08.2018:
Bildung Zum zweiten Mal seit dem Umzug in den Bau V hat sich das Harmonikamuseum mit viel Aufwand am Trossinger Kinderferienprogramm beteiligt.

Richtig Spaß gemacht hat den neun angemeldeten Teilnehmern der kreative und musische Vormittag im Deutschen Harmonikamuseum. Richtig Mühe gegeben haben sich aber auch die drei Ferienprogrammgestalter, Alfred Dörfler, Barbara Pelz und Hermann Niklewski. Letzterer kann auf insgesamt 38 „Hohnerjahre“ zurückblicken als Produktionsleiter, der zuständig war für 200 Mitarbeiter in den Bereichen Mundharmonika, Akkordeon und auch Blockflöte. Kein Wunder also, dass er sich heute im Ruhestand das Ehrenamt im Deutschen Harmonikamuseum zum Hobby gemacht hat. „Aber immer im technischen Bereich“, wie er anfügt.

Das war schon etwas ganz Besonderes. Im Deutschen Harmonikamuseums durften die Teilnehmer des Kinderferienprogramms – hier von links Mike, Markus, Jeremy, Viviane und Mia – unter fachgerechter Anleitung von Hermann Niklewski eine eigene Mundharmonika bauen. Foto: Ingrid Kohler

Gute Vorbereitung
Unter seiner Anleitung durften die Teilnehmer ihre erste eigene Mundharmonika bauen. Die von Niklewski zusammengestellten Bausätzen sind so nicht käuflich zu erwerben. Alle notwendigen Teile und dazu den leicht verständlichen Plan für die Reihenfolge der Bauteile vom unteren Deckel über die Druckzungen, den Kanzellenkörper mit Kanzellen, die Stimmplatte mit Tonlöchern, die Sogzunge und den oberen Deckel hatte er sorgfältig an jeden Arbeitsplatz gelegt. Jetzt musste unter seinen wachsamen Augen und seltener tatkräftiger Unterstützung noch alles richtig verschraubt werden. „Das klappt ja super“, lobte der Fachmann, und einer der jungen Teilnehmer meinte: „Das ist gar nicht so kompliziert, wie ich es mir vorgestellt habe.“ Zum Schluss wurden auf die blauen, roten, gelben oder grünen Mundharmonikas der Name geschrieben, schließlich sollte doch jeder seine selbst gebaute mit nach Hause nehmen, inklusive einer passenden hölzernen Aufbewahrungsbox.
Zuständig für alles „Nichttechnische“ waren Alfred Dörfler und Barbara Pelz, zwei ehemalige Pädagogen, die genau wissen, wie sie Kinder begeistern können. Hinzu kommt das überaus umfangreiche Wissen von Dörfler rund um das Harmonikamuseum, war er doch bereits vor gut zwei Jahren beim Einrichten als ehrenamtlicher Mitarbeiter immer dabei und ist bekannt für seinen umfangreichen Wissensschatz rund um das Harmonikamuseum.
Dass zu Beginn jeder Teilnehmer seine persönliche Stempelkarte bekam, war selbstverständlich. Auf einem Tisch hatte Dörfler außerdem eine Akkordeonvielfalt aus dem Schaudepot aufgebaut und zeigte sich begeistert davon, wie sich die Teilnehmer für die verschiedensten Instrumente interessierten und schnell feststellten, dass es gleichtonige und wechseltonige Instrumente gibt.

Führung durch die Sammlung
Begeisterung löst in der kurzen Pause auch die alte Musikbox aus, bevor der eigentliche Museumsbereich mit der Dauerausstellung und der anschließenden Rätselrunde erkundet wurde. Dann wurde es nochmals mehr als spannend, galt es doch, der selbst gebauten Mundharmonika mit „Blasen“ und „Ziehen“ die ersten Töne zu entlocken. Alfred Dörfler hatte einige ganz einfache Stück vorbereitet wie „Ist ein Mann in Brunnen gefallen“ bis hin zur großen Herausforderung mit der Weltrekordmelodie von Hans-Günther Kölz aus dem Jahr 2007.
Nach genau vier Stunden hieß es „abstempeln“ – der kreative und musische Vormittag im Harmonikamuseum war zu Ende. iko

(https://www.nq-online.de/index.php?&kat=51&artikel=43608)