Postkarte mit kolorierter Zeichnung „Gruss aus Trossingen“, 1896
Soweit bekannt, handelt es sich hier um die älteste Ansichtskarte Trossingens. Sie belegt, dass die heute seit langem bekannte Villa Hohner einen Vorgänger hatte. Die hier abgebildete erste „Villa Hohner“ ist heute Sitz der Baugenossenschaft Donau-Baar-Heuberg.
Die älteste bekannte Ansichtskarte Trossingens hatte einen prominenten Absender. Wilhelm Hohner ist niemand anderes als der jüngste Gründersohn Will Hohner (1879 – 1933). Den Neujahrsgruß in Form einer Postkarte mit kolorierten Ansichten schickte er an „Wohlgeb. Herrn Prof. Grundler mit Familie nach Rottweil“, höchstwahrscheinlich ein Pädagoge am dortigen Gymnasium.
Zu den Abbildungen:
Das 1891 erbaute Krankenhaus befand sich in der Hangenstraße auf dem Gelände der heutigen Nachsorge-Klinik Bethel. Im Herbst 2007 wurde es wegen Baufälligkeit abgebrochen.
Für Zeitgenossen des 20. und 21. Jahrhunderts wirkt die abgebildete „Villa Hohner“ irritierend. Es handelt sich nicht um die 1900 bezogene neugebaute Villa, sondern um eine ebenfalls unweit der Fabrik gelegene, 1811 erbaute Landvilla, die 1886 von der Fabrikantenfamilie erworben, renoviert und bis 1900 bewohnt wurde.
Beim abgebildeten „Schulhaus“ handelt es sich um die erste gemeinsame Volksschule für Ober- und Unterdorf. 1873 errichtet, kam das stattliche Gebäude 1924 in den Besitz der angrenzenden Firma Hohner. Nach einem Intermezzo als Berufsschule diente es seit den frühen 1930er Jahren rund 80 Jahre lang als Ausbildungsstätte für Akkordeonlehrer (Hohner-Konservatorium), repräsentiert also ein Stück Harmonikageschichte. Seit 2010 fungiert die einstige Volksschule als Städtische Musikschule.